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Keine Lust auf Sex nach der Geburt: Entdecke Wege zu neuer Intimität

Autorenbild: carolinemolitoriscarolinemolitoris

Aktualisiert: 5. Feb.


Stillende Frau Lustlosigkeit nach Geburt

Die Geburt eines Kindes ist ein prägendes Ereignis im Leben einer Frau. Vieles verändert sich, der Körper, deine Rolle als Frau, die Zeit für sich und mit dem Partner*in. Doch nicht nur während der Schwangerschaft erleben Frauen tiefgreifende Veränderungen – auch nach der Geburt ist die Erholung ein langfristiger Prozess. In einem Buch, das sich mit dem Wissen indigener Völker beschäftigt, habe ich gelesen, dass es bis zu sieben Jahre dauern kann, bis sich der Körper einer Frau vollständig von der Schwangerschaft und Geburt erholt hat. Gerade in den ersten Jahren nach der Geburt kann es zu einer Lustlosigkeit kommen.


Keine Lust auf Sex nach der Geburt: Warum das so ist und wie du dich als Frau wieder selbst entdecken kannst, darum soll es in diesem Artikel gehen.


Körperliche Veränderungen nach der Geburt

Die körperlichen Veränderungen nach der Geburt sind oft deutlich spürbar. Zunächst benötigt der Körper eine längere Erholungsphase, um sich von den Strapazen der Geburt zu regenerieren. Bei vielen Frauen treten körperliche Beschwerden wie Schmerzen im Beckenbereich oder in den Brustwarzen durch das Stillen auf. Geburtsverletzungen, wie Risse oder Schnitte, können ebenfalls Narben hinterlassen, die Schmerzen verursachen können, besonders beim Sex. Diese körperlichen Herausforderungen können das Sexualleben und das allgemeine Wohlbefinden beeinflussen.

Doch auch die hormonellen Veränderungen spielen eine Rolle. Während der Schwangerschaft sind die Hormone darauf ausgelegt, das Baby zu versorgen, und auch nach der Geburt bleiben diese Hormone oft auf das Wohl des Kindes fokussiert. Dies kann die Libido vorübergehend verringern.


Mentale Veränderungen und die Rolle der Mutter

Nach der Geburt eines Kindes sind die eigenen Bedürfnisse oft nicht mehr im Vordergrund. Die Mutterrolle steht im Fokus, und die Bedürfnisse des Kindes, wie Ernährung, Pflege und Fürsorge, dominieren den Alltag. Die eigenen Wünsche und die der Partnerin oder des Partners rücken in den Hintergrund. Dies kann zu einem Gefühl der Entfremdung führen – nicht nur von sich selbst, sondern auch von der Partner*in. Der Fokus auf das Kind lässt wenig Raum für Intimität und Lust.

Doch wie passt die Rolle der Mutter zu der der lustvollen Frau? Darf man als Mutter überhaupt noch lustvoll sein? Die Antwort ist: Ja. Es ist möglich, beide Rollen zu vereinen, doch es braucht Zeit, Geduld und Kommunikation. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Lust nach der Geburt nicht von heute auf morgen zurückkommt – und das ist völlig normal.


Ausreichend Körperkontakt

Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Lust nach der Geburt beeinflussen kann, ist der Körperkontakt. Während der ersten Monate nach der Geburt ist der Körperkontakt zwischen Mutter und Kind sehr intensiv. Das Stillen und das Tragen des Babys fördern eine starke Bindung und setzen eine Flut von Oxytocin frei – das Hormon, das für das Wohlbefinden und die Bindung sorgt. Doch diese Nähe kann auch dazu führen, dass der Körper der Mutter für ihre Partner*in weniger empfänglich ist. Die körperliche Nähe, die vorher vielleicht zu einem intensiven Sexualleben führte, tritt jetzt oft in den Hintergrund.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Körper der Mutter nach der Geburt weniger nach sexueller Nähe verlangt. Doch es ist wichtig zu verstehen, dass diese Phase vorübergeht und nicht bedeuten muss, dass die Lust für immer verschwunden ist.


Wertvolle Zeit und die Zweisamkeit

Mit einem Baby ist es schwierig, Zeit für Zweisamkeit zu finden. Der Alltag dreht sich oft um praktische Dinge wie Arztbesuche, Einkäufe und die Versorgung des Kindes. Gespräche zwischen den Eltern konzentrieren sich häufig auf organisatorische Themen. Die Zeit, die zuvor für intime Momente genutzt wurde, scheint plötzlich zu fehlen.

Studien haben gezeigt, dass Frauen (auch vor der Grburt) 20-40 Minuten brauchen, um vom "Alltagsraum" in den "sexuellen Raum" zu wechseln. Die ständige Beschäftigung mit dem Kind und den täglichen Aufgaben lässt wenig Raum für diese Umstellung.


Tipps für ein erfülltes Sexleben nach der Geburt

Es gibt jedoch Möglichkeiten, das eigene Sexualleben nach der Geburt wieder zu aktivieren und zu stärken:

  1. Gönne dir Zeit zur Erholung Es ist entscheidend, sich nach der Geburt die nötige Zeit zur Regeneration zu gönnen. Dein Körper braucht diese Zeit, um sich zu heilen, und das ist vollkommen normal. Kein Stress – wenn du erst nach einem Jahr wieder Lust auf Sex hast, ist das völlig in Ordnung. Dein Körper und dein Geist müssen sich nicht beeilen.

  2. Nimm dir Auszeiten für dich selbst Finde Zeit, um dich selbst zu spüren und deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen, ohne die Verantwortung für dein Kind oder deinen Partner zu tragen. Ein entspannendes Bad, eine Massage oder einfach eine Stunde für dich allein können helfen, das eigene Wohlbefinden zu fördern.

  3. Tausche dich mit anderen Müttern aus Der Austausch mit anderen Müttern kann helfen, sich weniger isoliert zu fühlen. Dabei geht es nicht darum, sich zu vergleichen, sondern sich inspirieren zu lassen und zu erkennen, dass andere ähnliche Erfahrungen machen.

  4. Verwöhne dich selbst Nimm dir Zeit für Dinge, die dir Wohlgefühl bereiten. Ein ausgiebiges Bad, eine Massage oder eine Sauna können Wunder wirken und helfen, den Körper wieder als Quelle der Lust zu erleben.

  5. Lass dich von deinem Partner*in verwöhnen Es kann sehr hilfreich sein, sich von deinem Partner*in ohne Druck verwöhnen zu lassen. Eine Fußmassage oder eine entspannende Streicheleinheit kann die Bindung stärken und dazu beitragen, dass du dich wieder sexuell erlebst.

  6. Sprich mit deinem Partner*in Sprich mit deinem Partner*in über deine körperlichen Veränderungen und mentalen Herausforderungen. Auch wenn dein Partner*in noch so emphatisch ist, deine Gefühle und Gedanken kann sie nicht lesen. Hilf ihm/ihr dich besser zu verstehen und höre auch zu wie es ihm/ihr geht mit der neuen Situation.

  7. Suche Unterstützung Wenn das Thema Sexualität zunehmend Druck und Unbehagen auslöst, kann es hilfreich sein, Unterstützung zu suchen. Therapeutische Hilfe kann helfen, Ängste abzubauen und das Thema Sexualität wieder in einem positiven Licht zu sehen.


Eigene Sexualität entdecken

Die Lustlosigkeit nach der Geburt ist eine natürliche Reaktion des Körpers und des Geistes auf die Umstellung im Leben einer Frau. Es ist wichtig, diese Veränderungen zu akzeptieren und sich selbst Zeit zu geben. Du musst nicht sofort wieder in das gleiche Sexualleben zurückkehren, das du vor der Geburt hattest. Vielleicht entdeckst du auch eine ganz neue Sexualität - deine Sexualität! Viele Frauen, die sich aktiv mit ihrer Sexualität auseinandersetzen, erleben nach einer Zeit der Lustlosigkeit einen sexuellen Frühling, der sie neue Dinge an sich selbst entdecken lässt ohne gesellschaftliche Konditionierungen und einschränkende Glaubenssätze. Indem du dir selbst die nötige Ruhe und Erholung gönnst, deine eigenen Bedürfnisse achtest, den Austausch mit anderen suchst und dir gegebenenfalls Unterstützung suchst, kannst du die Lust langsam wiederentdecken – in deinem eigenen Tempo, ohne Druck.


Falls du Unterstützung für deine Weg suchst, kontaktiere mich gerne und wie schauen gemeinsam wie ich dich begleiten kann.







 
 
 

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