Erregungsquellen – warum es so wertvoll ist, die eigenen zu kennen

carolinemolitoris
28. Aug.
3 Min. Lesezeit

Viele Menschen wünschen sich erfüllende Sexualität – im Alleinsein genauso wie in einer Partnerschaft. Doch oft bleibt unklar, was uns eigentlich erregt und welche Bedingungen es dafür braucht. Hier kommen die sogenannten Erregungsquellen ins Spiel.

Was sind Erregungsquellen?

Erregungsquellen sind all die inneren und äußeren Faktoren, die Lust in uns wecken können. Sie sind sehr individuell und können auf verschiedenen Ebenen liegen:

Körperlich: Berührungen, Düfte, Stimmen, bestimmte Bewegungen
Emotional: Nähe, Geborgenheit, Vertrauen, Humor
Kognitiv: Fantasien, Rollenspiele, Worte, mentale Stimulation
Energetisch & spirituell: Verbindung, Achtsamkeit, Rituale, Atem
Sinnlich: Alles, was über die Sinne erregt – wie Musik, bestimmte Gerüche, der Geschmack von Schokolade, das Gefühl von Stoffen auf der Haut oder ein anziehender Blick

Gerade die Sinneserfahrungen spielen eine große Rolle, denn unser Körper ist ein Tor zur Lust. Ein Duft, eine Berührung, ein Klang oder ein Anblick kann sofort etwas in uns auslösen und uns ins Erleben bringen.

Warum ist es wichtig, die eigenen Erregungsquellen zu kennen?

Viele Schwierigkeiten in Beziehungen entstehen, weil Partner:innen ihre Bedürfnisse und Erregungsquellen nicht wirklich kennen oder nicht aussprechen. Das führt schnell zu Missverständnissen, Leistungsdruck oder dem Gefühl, „irgendetwas stimmt nicht mit mir“.

Wenn du deine Erregungsquellen kennst, kannst du:

Besser für dich selbst sorgen: Du weißt, was dich erregt und was nicht!
Kommunizieren, was du brauchst: Dein Gegenüber kann nur erfüllen, was du teilen kannst.
Scham abbauen: Du erkennst, dass Lust sehr vielfältig ist – und du genau richtig bist.
Sexualität bewusst gestalten: Ihr könnt gemeinsam neue Wege entdecken eure Sexualität aktiv zu gestalten.

In der Beziehung – von Missverständnissen zu Verbindung

Häufig haben Paare sehr unterschiedliche Erregungsquellen. Während die eine Person Berührung und Zeit braucht, um in Stimmung zu kommen, reicht der anderen vielleicht schon ein spontaner Kuss, ein bestimmtes Parfum oder die Stimme des geliebten Menschen.

Wenn beide nicht darüber sprechen, kann leicht Frust entstehen:

„Ich habe nie Lust.“
„Du willst immer zu viel.“
„Wir passen einfach nicht zusammen.“

Doch genau hier liegt die Chance: Wer seine Erregungsquellen kennt und sie miteinander teilt, öffnet den Raum für mehr Verständnis, Respekt und Neugier. Plötzlich wird Unterschiedlichkeit nicht mehr zum Problem, sondern zur Einladung, gemeinsam Neues zu entdecken.

Wie kannst du deine Erregungsquellen herausfinden?

Einige Impulse zur Selbstreflexion:

Wann habe ich mich das letzte Mal wirklich erregt, lebendig und verbunden gefühlt?
Welche Situationen, Bilder oder Worte lösen Lust in mir aus?
Welche meiner Sinne sind besonders stark mit meiner Lust verbunden? Riechen, Hören, Sehen, Schmecken, Fühlen?
Welche Unterschiede gibt es zwischen meiner Lust alleine und in der Partnerschaft?

Tipp: Führe ein Erregungstagebuch. Notiere kleine Beobachtungen, was dich im Alltag berührt, reizt oder bewegt. Vielleicht ist es ein bestimmter Duft, eine Melodie, die Wärme von Sonnenstrahlen auf deiner Haut – oft zeigen sich darin überraschende Muster.

Erregungsquellen zu kennen ist ein Schlüssel zu erfüllter Sexualität – für dich selbst und in deiner Beziehung. Gerade die Sinne öffnen uns für Momente der Lust und helfen, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Wer bewusst wahrnimmt, was ihn oder sie erregt, kann Sexualität viel leichter genießen und gestalten.

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Caroline

Caroline Molitoris, Heilpraktikerin mit den Schwerpunkten Paartherapie, Sexualtherapie, Frauengesundheit, Aufstellung und Breathwork